Darum waren wir da: Der Arbeitskreis Jüdisches Leben in Burgdorf hatte am 9. November eingeladen zu einem kurzen Gedenkweg in Burgdorf, auf dem an das Schicksal der Burgdorfer Bürgerinnen und Bürger erinnert wurde, die wegen ihres Glaubens von Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben und umgebracht wurden.

Eine elfte Klasse des beruflichen Gymnasiums (FW26a) liest im Deutschunterricht gerade einen Roman, in dem es genau um dieses Thema geht, nämlich die Wirkweise der Propaganda auf Menschen mit der Folge, dass andere Menschen nicht mehr als solche wahrgenommen und verfolgt und umgebracht werden. Um dem historischen Kontext dieser Geschichte näherzukommen, aber auch um ein Gefühl dafür zu bekommen, warum dieses Erinnern so wichtig ist, hat die Klasse sowohl an dem Gedenken als auch an dem anschließenden Vortrag zu „Antisemitismus“ teilgenommen.

Auf dem Gedenkweg wurden einige der in Burgdorf verlegten Stolpersteine besucht, es gab jeweils kurze Informationen zu den ehemals dort lebenden Bürger*innen und ihren Schicksalen, ein kurzes Gedenken, im Anschluss legten die Schüler*innen Zweige und Blumen auf die Steine, „damit sie wirklich von Passanten gesehen werden“, so die Teilnehmer*innen.

Insgesamt waren so viele Menschen zu der Veranstaltung gekommen, dass der Vortrag des ehemaligen Burgdorfer Bürgermeisters Alfred Baxmann kurzfristig von der Kulturwerkstatt in die Pankratiuskirche verlegt wurde. Baxmann, der Historiker ist, sprach etwas eine Stunde über die Geschichte des Antisemitismus – die Zuhörenden waren wirklich gebannt von Informationen und Erklärungen, die Baxmann kurzweilig und völlig ohne Skript frei vortrug.

Dass so viele junge Menschen anwesend waren, wurde abschließend vom gesamten Publikum anerkennend gewürdigt, viele Schüler*innen sind auf ihre Teilnahme angesprochen worden.

Von „Dass Herr Baxmann eine Stunde auf diese Weise und so interessant vortragen kann, beeindruckt mich total, dass schaffe ich nicht mal fünf Minuten“ bis hin zu „man spürt die Anteilnahme und Bedrücktheit der Teilnehmenden, das ist krass“ war die Veranstaltung in jedem Fall eindrucksvoll.

Danke für eure Teilnahme und den Respekt, den ihr gezeigt habt – sehr beeindruckend!

(Foto: Daniela Rosendahl/BBS Burgdorf)