Logistik in der Praxis! Direkt nach Schulschluss ging es für die beiden Berufsschulklassen, die WSL20F und WSL21B (Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung), auf die Autobahn Richtung Antwerpen. Lehrer Thomas Klein hat die Klassenfahrt und das umfangreiche und interessante Programm organisiert und die Klassen mit seiner Kollegin Carmen Meyer begleitet.

Am ersten Tag stand in Rotterdam für die Gruppe die Besichtigung des europaweit größten Seehafens in Europa an. Der Hafen ist aufgrund seiner Tiefe von 24 m auch für die größten Containerschiffe zugänglich. Während einer zweistündigen Busfahrt erklärte der Guide „Henk“ ausführlich und äußerst detailliert alles über die Hafengebiete. Der Seehafen ist eine logistische Drehscheibe für Im- und Exporte und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, da neben den Logistikunternehmen, die den Transport, die Lagerung und sogenannte Value Added Ser-vices (Mehrwertdienste) anbieten, auch die verarbeitende Industrie ansässig ist, um die Güter zu ver- und bearbeiten. Hierzu gehören z. B. zahlreiche im Hafengebiet ansässige Erdölraffi-nerien, die Rohöl durch Destillation zu weiteren Produkten wie Benzin, Kerosin, Kunststoff verarbeiten.

Im Anschluss konnten weitere Eindrücke auf einer Bootstour, die durch das neu aufgeschüt-tete Hafengebiet führte, gesammelt werde. Eines der Highlights war das gerade erst fertigge-stellte Containerschiff „Ever Arm“ der Reederei “Evergreen“, welches zurzeit mit 23.992 Containern Ladekapazität das größte der Welt ist. Die Schülerinnen und Schüler konnten ei-nen Einblick gewinnen, wie die „Ever Arm“ nach Löschung der Ladung wieder beladen wurde. Die Taktung solch eines Vorgangs wird minutiös geplant und dauert ca. einen Tag.

Gruppenbild Antwerpen

Am zweiten Tag besichtigte die Gruppe den Seehafen Antwerpen. Antwerpen ist der größte Seehafen Belgiens und der zweitgrößte in Europa. Viele Unternehmen nutzen den Hafen als Lagerfläche, um Waren von Antwerpen weiter auf den internationalen Markt zu bringen. So befindet sich im Hafen die so genannte „Zuckerdose“, das größte Zuckerterminal Europas. Ein wichtiger Bestandteil des Antwerpener Hafens ist der RoRo-Verkehr (Roll-on/Roll-off). Mit RoRo-Schiffen ist eine schnelle Be- und Entladung möglich, da Fahrzeuge wie PKWs, Bag-ger, Trecker etc. einfach über eine Laderampe auf das Schiff einfahren oder ausfahren kön-nen. Außerdem wird im Hafen eine große Menge Projekt-Stückgut gelagert. Es werden un-terschiedliche Güter, die dem selben Zweck angehören, z. B. den Bau einer Fabrik, zusam-men in Lagerhäusern gelagert und für den gemeinsamen Versand vorbereitet.

Direkt im Anschluss dieser Besichtigung ging es mit vielen interessanten Eindrücken im Ge-päck - geschafft, aber gut gelaunt - wieder Richtung Heimat. „Wir haben alle außerordentlich viele und spannende Eindrücke zu verarbeiten, die Fahrt hat sich mehr als gelohnt“, resümie-ren die angehenden Spedis im Anschluss, und: „Solche Eindrücke sind durch nichts zu erset-zen!“

Tolle Fahrt – spannende Eindrücke – umfassende Erfahrungen – mehr davon!

Foto: Carmen Meyer/BBS Burgdorf