800 Schüler haben sich angemeldet, 1000 kommen / 50 Firmen umwerben ihre künftigen Azubis
VON JOACHIM DEGE - HAZ - Anzeiger Burgdorf/Uetze vom 09.11.2018

Burgdorf. Berufseinstieg leicht gemacht: Die berufsbildenden Schulen (BBS) am Berliner Ring haben am Mittwoch ihre Türen sperrangelweit geöffnet und hießen annähernd 1000 Schüler von allgemeinbildenden Schulen in Burgdorf, Uetze, Lehrte und Sehnde willkommen. Wer wollte, konnte mit einem der 180 Lehrkräfte intensiv ins Gespräch kommen, das Lernangebot an der BBS bei Auszubildenden hinterfragen, die technische Ausstattung der Schule aus der Nähe betrachten und Kontakt aufnehmen zu ausbildenden Firmen.

BBS-Lehrer Thomas Laue und Yvonne Salewski vom Verein Ausbildung im Verbund pro regio hatten diesen ersten Berufsinformationstag der Schule seit Anfang des Jahres vorbereitet. „Unsere Idee war: Wer will, darf zu uns kommen. Wir zeigen ihm unseren Unterricht aus erster Hand. Die Schüler können die Menschen, die hier arbeiten, persönlich kennenlernen, ebenso die Technik und die Ausstattung“, beschreibt Schulsprecherin Daniela Rosendahl die Motivation, ein solches Mammutunterfangen anzugehen.

Die Mühe scheint sich gelohnt zu haben: Mehr als 800 Schüler hatten sich vorab angemeldet. Tatsächlich kamen mehr. Annähernd 1000 Besucher, die etwas erfahren wollten über das Bildungsangebot der Beruflichen Gymnasien Technik und Wirtschaft sowie der 25 dualen Ausbildungsberufe, schleuste die BBS von 12 bis 18 Uhr durch ihre weitläufigen Flure, Hallen und Räume. Obendrein präsentierte sich die Handelslehranstalt mit ihren beiden Fachoberschulen und den kaufmännischen Ausbildungsgängen. BBS-Schüler übernahmen derweil die Rolle von Scouts. Sie boten sieben Touren an und gewährten dabei Einblicke in die unterschiedlichen Ausbildungsbereiche – von der Fahrzeugtechnik und den Verkehrsberufen über Kosmetik und Körperpflege sowie studienbezogene Bildungsgänge bis hin zum Bereich Hauswirtschaft, Pflege und Gastronomie. Am gefragtesten waren die Touren 3 (Holztechnik, Metalltechnik, Elektrotechnik, Informationstechnik) und 6 (Wirtschaft und Verwaltung).

Siehe da: Junge Frauen, in Kfz-Ausbildungsberufen noch immer Exotinnen, interessierten sich in der Fahrzeugtechnik-Halle brennend für die Diagnosetechnik, mit der Mechaniker den Motoren auf den Zahn fühlen. Die Zweiradtechniker renommierten mit einem innovativen Bodyscanner, mit dem sich ein Fahrrad ergonomisch perfekt an einen Radler anpassen lässt: „Unsere Auszubildenden sollen mit Kenntnissen von zukunftsweisenden Techniken in die Betriebe gehen“, sagte Lehrer Sascha Berger. Selbst in Hannover setzten bislang nur zwei Händler solche Geräte ein.

Annähernd 50 Firmen und Betriebe, vom Handwerksbetrieb über mittelständische Einzelhandelsunternehmen wie Cramer, großen Speditionen, den Zoll bis zu großen Kalibern wie der Automobilhersteller VW und der Zulieferer Continental nahmen den Berufsinformationentag ernst und zum willkommenen Anlass, ihre Visitenkarte bei den jungen Besuchern abzugeben, indem sie sich als Ausbildungsbetrieb von der besten Seite zeigten. Einzelne Schüler hatten sogar Bewerbungsmappen mitgebracht und nutzten die Gelegenheit zur Kontaktaufnahmen mit Unternehmen.

Die BBS hatte eine Cafeteria eingerichtet. Die beiden Berufseinstiegsklassen mit Schwerpunkt Nahrung übernahmen das Catering und tischten ihren Gästen unter Anleitung ihrer Ausbilder Stefan Weis und Christian Bolzendahl leckere Snacks auf.

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Annähernd 1000 Schüler von allgemeinbildenden Schulen in Burgdorf, Uetze, Lehrte und Sehnde kommen zum ersten Berufsinformationstag in die BBS am Berliner Ring. Auf sieben Touren erkunden sie dort die unterschiedlichen Ausbildungsbereiche. Fotos: Joachim Dege