An der BBS–Burgdorf-Lehrte entwarfen Schüler der Klasse HTI2A des Fachbereiches Holztechnik im handlungsorientierten Unterricht Kleinmöbel, die sie anschließend in ihren Ausbildungsbetrieben fertigten. Die Idee einer erweiterten Lernort–Kooperation zwischen Berufsschule und Betrieb wird seit Jahren praktiziert, stetig besser und durch gelungene Projektarbeiten dokumentiert.

Dieses Jahr verzichteten die Tischler auf ein festgelegtes Motto; vorgegeben waren lediglich die Fläche der Möbelfront ( ca. 0,5 m² ), Möbeltür und Schubkasten oder gleichwertige Schwierigkeiten. Außerdem durften die Kosten 120 € nicht überschreiten. Handlungsorientierter Unterricht ermöglicht es den Schülern, ein Möbel weitgehend selbstständig zu entwickeln und zu fertigen. Die Schüler setzten sich mit Gestaltungsvielfalt und Proportionen von Möbeln auseinander und entwickelten eine Vorstellung von ihrem „ersten eigenen Möbel“.

In Technologie, Fachzeichnen (z. T. mit CAD) und Mathematik erstellten die Schüler Schnittzeichnungen und Materiallisten, planten die Arbeitsabläufe und nahmen eine einfache Kalkulation nebst Ökobilanz vor. Hierbei wurden Handlungsschritte für die Planungsphase in der Berufsschule formuliert sowie die Soll-Arbeitszeiten geschätzt, die später mit den Ist-Zeiten in der Berufsschule und im Betrieb verglichen wurden.

Bis Januar war diese theoretische Erarbeitungsphase in der Berufsschule abgeschlossen. Es folgte die praktische Umsetzung in den Ausbildungsbetrieben mit Hilfe der Dokumentationsmappen. Dort entwickelte sich eine spannende bis schweißtreibende Arbeitsatmosphäre, in der auch die engagierten Tischlermeister/innen gefordert wurden. Viele Ergebnisse können sich sehen lassen.

Es überrascht immer wieder, zu welchen Leistungen Auszubildende des Tischlerhandwerks nach 1,5 Jahren Ausbildungszeit (1 Jahr Berufsfachschule Holztechnik und ½ Jahr betriebliche Ausbildung) in der Lage sind, nicht zuletzt wegen der sehr hohen Motivation. Die Palette der Möbelstücke reicht vom traditionellen Kleinmöbel bis hin zum ansprechenden Designmöbel.

„Die Schwierigkeiten vom Entwurf zum fertigen Möbel sind immens. Aber gerade das Überwinden von Schwierigkeiten und das Einschätzen eigener Fähigkeiten gehört zum Reifeprozess junger Menschen. Vielen Dank an die Betriebe und diejenigen, die diesen Prozess gefördert haben“, so das Fazit von Wolfgang Janus.

1

Drei Rollcontainer von:
Miriam Kaiser (Röhl GmbH, Langenhagen),
Hannelie Burgemeister (Tischlerei Leibelt,Großburgwedel),
Lisa Roitzsch (Tischlerei Holzideen, Burgdorf)

2

Hängeschrank von:
Alexej Faulborn (Helmrich GmbH, Isernhagen),
Tobias Herrmann (Tischlerei Kellner, Hannover),
Denis Baumann (Tischlerei Hofmann, Lehrte),
Tim Kluth, (Holtmann GmbH, Langenhagen)

 

3

Wohnzimmerschrank von:
Tobias Rohrschneider (Klinikum Wahrendorff GmbH, Köthenwald),
Philip Maaßen (Raguse GmbH, Otze),
Melwin Timm (Raguse GmbH, Otze)