Ausgrenzung und Verfolgung, Mehrheit oder Minderheit? Wie es sich anfühlt, verschiedenen Gruppen zuzugehören und welche Empfindungen dies jeweils auslöst, das war Bestandteil der Einführung in einen Workshop, den eine Klasse des Beruflichen Gymnasiums Technik (FT22B) in der Gedenkstätte Ahlem besucht hat.

Im Zusammenhang mit einem Briefroman, den die Klasse zurzeit im Deutschunterricht analysiert, war der Tag in Ahlem Teil der Auseinandersetzung mit dem historischen Hintergrund des Romans „Adressat unbekannt”.

Zu Beginn des Workshops wurden die Klasse in Gruppen aufgeteilt, die sich nach scheinbar belanglosen Eigenschaften sortieren mussten, wie z. B. der Augenfarbe oder Hobbys. Darauffolgend sollten die Schülerinnen und Schüler erklären, wie sie sich in Mehr- oder Minderheiten fühlten. Natürlich fühlten die meisten sich sicherer, wenn sie in der Mehrheit waren und erklärten, dass es wohl nicht angenehm wäre, dauerhaft Teil einer Minderheit zu sein.

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Nach der ersten Gruppenarbeit folgte nun eine Tour durch die Gedenkstätte Ahlem, bei der es um die Geschichte der ehemaligen Gartenbauschule ging und darum, wie viele Juden sie nutzten, um überhaupt eine Ausbildung machen zu können. Der Antisemitismus war auch vor dem Nationalsozialismus sehr weit verbreitet und grenzte jüdische Mitmenschen in allen Bereichen des Lebens aus. Auf der Tour durch die Gedenkstätte war es auch Thema, dass die Schule später während des Nationalsozialismus dazu genutzt wurde, jüdische Mitmenschen für die Ausreise vorzubereiten, bis auch dies verboten wurde und die Menschen in Massen umgebracht wurden, auch in Ahlem.

Nach der Tour wurden Arbeitsgruppen eingeteilt, die verschiedene Themen zu einzelnen Personen bearbeiteten, die in Ahlem gelebt haben und an die in Ahlem erinnert wird.

Kurz vor Schluss verglichen wir noch die Ergebnisse und tauschten neu gewonnenes Wissen und Erkenntnisse aus.

Aaron, FT22B

 

Foto: Daniela Rosendahl/BBS Burgdorf