Projektwoche zum Thema „Sterben und Tod“: ein Thema, mit dem sich die meisten von uns nicht so gerne beschäftigen und das man gerne verdrängt. Es passt so gar nicht zu unserem Lifestyle: jung, dynamisch und gesund sein…und möglichst lange bleiben.

Doch für die Auszubildenden der berufsqualifizierenden Berufsfachschule Pflegeassistenz sind Sterben und Tod ein Thema, das ihnen während ihrer Praxiseinsätze in der Altenpflege immer wieder begegnet und sie als ganzen Menschen fordert.

In einer abwechslungsreichen Projektwoche setzten sich die angehenden Pflegekräfte mit diesem wichtigen Thema auseinander. Wie gehen Menschen, die erfahren, dass sie nicht mehr lange zu leben haben, mit dieser Botschaft um? Was passiert eigentlich - biologisch gesehen - beim Sterben im Körper? Wie können Pflegekräfte Sterbende auf ihrem letzten Weg angemessen und unterstützend begleiten? Welche Traditionen und Rituale spielen dabei im Christentum, aber auch in anderen Religionen eine Rolle? Wie kann man als Pflegekraft den ebenfalls stark belasteten Angehörigen angemessen begegnen? Wie sieht es mit erlaubten Formen der Sterbehilfe aus und welche Vorsorgemöglichkeiten für den Ernstfall gibt es? Und nicht zuletzt: wie kann man als Pflegekraft mit diesem schwierigen Thema umgehen, ohne daran psychisch zu zerbrechen? Diese und viele andere drängende Fragen standen auf dem Programm, für das Christine Kayser und Petra Krüger, Lehrerinnen der Berufsfachschule Pflegeassistenz, auch Referenten von außerhalb zur Verstärkung mit ins Boot geholt hatten. Im Gespräch mit dem Altenpfleger M. Thäle und der Mitarbeiterin eines mobilen Palliativdienstes, Frau Setzepfand, konnten Fragen geklärt und Anregungen eingeholt werden. Auch ein Besuch auf dem Steinwedeler Friedhof mit einem Gespräch des dortigen Pastors, Herrn Kremeike, standen auf dem Programm. Besonders spannend war der Ausflug in die Lehrter Moschee und der Austausch mit einer muslimischen Pflegekraft, die Einblicke in die Welt einer anderen Glaubensrichtung gaben, die auch für Pflegekräfte immer wichtiger werden.

So erlebten die PflegeschülerInnen eine in jeder Hinsicht intensive, aber auch spannende und abwechslungsreiche Woche mit einem anspruchsvollen Programm. Abschließend waren sich SchülerInnen und Lehrerinnen darin einig, dass diese Woche wichtig war und alle persönlich weitergebracht hat.

Projektwoche 550

Schülerinnen und Schüler aus der Klasse PF21A
Von links nach rechts:
Evindar Kinno, Patricia Hartmann, Enrica Skrijelj, Jorina Scholz, Aysun Bilmez, Husnia Ortac, Paulina Ladzinska, Benjamin Thiele, Anett Lorenz, Marcel Borchers, Jessica Hische, Elke Warmbold, Jessica Herter
Unten: Mara Sophie Völger

Foto: Petra Krüger/BBS Burgdorf