Mehr als 200 Besucher bei erstem Infotag der Schulen mit Wirtschafts- und Technikschwerpunkt
Von Sandra Köhler - HAZ Anzeiger Uetze vom 15.01.2019
Burgdorf. Zum ersten von zwei Informationstagen haben die Berufsbildenden Schulen Burgdorf (BBS) am vergangenen Wochenende eingeladen. Mehr als 200 Besucher kamen, um sich über die Möglichkeiten schlau zu machen, die die beiden beruflichen Gymnasien Wirtschaft und Technik bieten.
Praktisches Arbeiten: Niklas Marquardt zeigt einen Kreisel, der in einer CGGDrehbank der BBS gefertigt wurde.
Für Florian steht nach dem Besuch fest: Er wechselt vom Lehrter Gymnasium auf das Wirtschaftsgymnasium der BBS: „Ich möchte in die Wirtschaft oder zum Zoll. Hier habe ich Fächer, die mich in der Richtung weiterbringen und meine Chancen verbessern.“ Eine gute Ausstattung und ein kurzer Schulweg seien ebenfalls Pluspunkte. Auch seine Eltern sind überzeugt, dass ihr Sohn die richtige Wahl getroffen hat: „Florian hat sich mit dem Geschäftsführer eines nicht unbekannten Unternehmens in Hannover unterhalten. Und der hat ihm empfohlen, sein Abitur auf der BBS zu machen.“
Ein Abitur auf dem Fachgymnasium sei keineswegs ein Fachabitur, das machten der BBS-Schulleiter Reiner Behrend und die Leiterin des Gymnasialbereichs, Christine Buchholz-Straßer, klar: „Sie erreichen die allgemeine Hochschulreife und können damit studieren, was sie wollen.“ Im Gegensatz zu allgemeinbildenden vermittelten berufliche Gymnasien durch ihre Schwerpunkte Wirtschaft oder Technik zusätzliche Kenntnisse in diesen Bereichen, die bei einem entsprechenden Studium durchaus zum Vorteil gereichten. Gerade in Verbindung mit der praktischen Ausrichtung, die darauf abziele, die in der Arbeitswelt geforderten theoretischen Grundlagen und praktischen Fähigkeiten Hand in Hand zu vermitteln. So beschäftigen sich Techniker bei An-dreas Reißer beispielsweise fächerübergreifend mit einem Stirlingmotor, den sie selbst bauen. „Sie können sich das wie ein duales Abitur vorstellen“, sagte Lehrer Aslan Yurdakul zu einem Interessenten.
„Ich habe hinterher zwar eine Ausbildung in der Landwirtschaft gemacht. Aber das Technikgymnasium besucht, weil es mich interessierte. Das würde ich jederzeit weiter empfehlen“, sagte Justus Hennies, der in seiner ehemaligen Schule vorbeischaute. Voraussetzung für den Besuch des dreijährigen beruflichen Gymnasiums ist übrigens ein erweiterter Sek-I-Abschluss oder die Versetzung in Klasse zehn eines Gymnasiums.
Wer sich selbst ein Bild machen will, ob ein Besuch eines beruflichen Gymnasiums für ihn infrage kommt, kann dies beim zweiten Informationstag am Sonnabend, 9. Februar, ab 10 Uhr am Standort Berliner Ring in Burgdorf tun.
Andreas Reißer mit dem Stirlingmotor, einem umfassenden Projekt für Technikabsolventen. Den Motor bauen die Schüler selbst.
Fotos: Sandra Köhler