Besuch im Baskenland: Der zweite Teil des neuen Schüleraustauschs zwischen dem IES Miguel de Unamuno in Bilbao/Spanien und den Beruflichen Gymnasien Wirtschaft und Technik Burgdorf ist erfolgreich zu Ende gegangen.

Insgesamt 19 Schülerinnen und Schüler gingen in Begleitung von Lehrerin Wiebke Grupe und Referendarin Maren Schaardt auf die große Reise, um ihre (mindestens) zweite Fremdsprache vor Ort zu trainieren.

Während des Aufenthalts waren die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien untergebracht. „Da dürfen die schon zum Frühstück Kekse essen, super.“ – so lautete einer der Kommentare der deutschen Schüler am ersten Morgen. Sie wurden in ihrem Spanischunterricht in Deutschland über Unterschiede zwischen den spanischen und deutschen Essenszeiten- und gewohnheiten informiert. Aber in der Praxis führte dieses Thema dennoch immer wieder zu Irritationen: „Ich möchte ja mit meiner Gastfamilie zu Abend essen, aber die essen erst um 22:00 Uhr, da muss ich mir vorher schon mal was kaufen.“ – erzählen vor allem die Jungs.

Besonderer Erfolg der Reise: Die BBS-Schülerinnen und Schüler sind begeistert von der Gastfreundschaft der Basken. „Ich trage die Turnschuhe meines Gastvaters“ schmunzelt einer der Schüler „meine sind gestern Abend durchgeregnet.“

„ Bilbao liegt im Baskenland, am Atlantik und entspricht hinsichtlich des Wetters nicht dem Klischee einer spanischen Stadt: Es gab Regen, Wind und Sonne“, berichtet Wiebke Grupe. Die Stadt, die in den 70ern durch die Schwerindustrie geprägt war, glänzt mit städtebaulichen Wandlungen und seit 1997 mit dem spektakulären Guggenheim Museum, das direkt am Fluss Nervión liegt. Bilbao ist dennoch ein relativ unbekannter Stern am touristischen Städte-Trip-Himmel. Und Grupe ergänzt: „Genau das macht diese 350 000 Einwohner Stadt extrem attraktiv für einen Schüleraustausch: Die Altstadt, das „casco viejo“, ist komplett als Fußgängerzone zu erkunden und während man dort wandelt, dringt fast nur Spanisch, ab und zu Baskisch, aber eben kaum Englisch oder Deutsch ans Ohr. Und unsere Partnerschule ist ein klassisches Gymnasium, in einem Altbau, mitten in der Stadt.“

Die Zahl der Touristen ist durch die moderne Gestaltung der Uferzone und des Guggenheim Museums auf eine Million pro Jahr gestiegen, für Bilbao enorm, aber immer noch relativ wenig im Vergleich zu anderen spanischen Städten.

Das Programm für den Austausch gestaltete sich sehr abwechslungsreich: Neben Guggenheim ist es auch eine Pflicht für deutsche Schüler, nach Guernika zu fahren: Hier hat die deutsche Legion Condor 1937 die Stadt Guernika zerstört (das gleichnamige Bild stammt von Picasso und prangert den Krieg an). „Wir haben außerdem verträumte Fischerorte wie Bermeo besucht, kleine Küstenwanderungen unternommen, die zu Bilbao gehörenden Orte Portugalete und Getxo besucht. Diese sind durch die Ría de Bilbao, die für Seeschiffe befahrbare Mündung des Flusses Nervión, getrennt. Die älteste Schwebefähre der Welt, auch Puente Colgante genannt, verbindet diese beiden Orte und ist seit 2006 UNESCO Weltkulturerbe“, berichten die Austauschschüler.

Etliche der Schülerinnen und Schüler haben sich ausdrücklich dafür ausgesprochen, die Besuche an die Küste und nach Guernika unbedingt beizubehalten: „Hier gibt es eine „wunderschöne Natur“ und „kulturell wirklich interessante Orte“, urteilten etliche Schülerinnen und Schüler – und die Lehrerinnen waren erfreut, dass das etwas rauere Spanien und gerade auch die Natur so gewürdigt wurden.

„Mit dem Verlauf dieses ersten Besuchs im Rahmen unseres Schüleraustauschs mit Bilbao bin ich höchst zufrieden", so Grupe „alle Schülerinnen und Schüler haben an allen Veranstaltungen mit Engagement teilgenommen und fast alle waren mit ihrer Gastfamilie sehr zufrieden.“ Und Maren Schaardt ergänzt: „Ich bin positiv überrascht, wie gut die Schüler mitgezogen haben, denn es war doch für uns alle ein sehr dichtes Programm hier in Bilbao.“

„Beim Abschied haben sich einige Schüler und Eltern für die tolle Erfahrung in Spanien bei uns bedankt“, erklären beide Lehrerinnen, die von der Disziplin, Zuverlässigkeit und Freundlichkeit ihrer Schülergruppe begeistert sind: „Das motiviert uns noch mehr, diesen Austausch weiter auszubauen.“

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Wir essen auf der Plaza Nueva Pintxos – das sind typisch baskische Kleinigkeiten zum Essen (mit allem was essbar ist).


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Durchweg erfolgreicher Austausch: Schüler der Beruflichen Gymnasien auf der Plaza Arriaga bei der Stadtrallye


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BBS-Schülerinnen und Schüler vor der Puente Colgante, dem UNESCO Weltkulturerbe

Bilder: Wiebke Grupe/BBS Burgdorf