Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Burgdorf absolvieren Praktikum im Ausland

In Kürze entsenden die Berufsbildenden Schulen Burgdorf (BBS) sechs Auszubildende als Botschafter in die große weite Welt.

VON SANDRA KÖHLER - Anzeiger Burgdorf

Finnland, Litauen, die Niederlande und Estland: Dort werden die angehenden Logistik- sowie Groß- und Außenhandelskaufleute ein dreiwöchiges Praktikum absolvieren, ins internationale Geschäft hineinschnuppern, Land und Leute kennenlernen und ihr Heimatland vertreten.Möglich macht das Ganze das Austausch-Projekt Vocational Student Exchange (VOCEX).

„Einen Schritt durch die Tür“, nennt BBS-Lehrerin Andrea de Parade diese Erfahrung: „Sie lernen andere Menschen und Kulturen kennen, und mit ihnen umzugehen.“ Das könne sich für die jungen Leute zu einem großer Vorteil im europäischen Wettbewerb auswachsen. Doch bis es soweit ist, bauen sie bei de Parade, deren Kollegen Thomas Klein und Dozentin Ansra Getautiene erst einmal ihre Englischkenntnisse aus und lernen Grundlegendes über Land und Leute.

„Das ist cool“, sagt der angehende Logistikkaufmann Aaron Osteroth und freut sich schon auf den Trip nach Finnland, den er gemeinsam mit Arne Meier antreten wird: „Ich habe schon immer davon geträumt, ins Ausland zu gehen.“ Gespannt ist er insbesondere auf die Mentalität der Finnen: „Die sind einfach anders als wir Deutschen.“ „Ein Auslandsaufenthalt gehört heute schon dazu“, sagt sein mitreisender Kollege. Gerade in seiner Branche, in der man es mit Geschäftspartnern aus zahlreichen Ländern zu tun habe, sei es gut, zeitig Kontakte zu knüpfen und den Umgang mit anderen Kulturkreisen zu üben.

Jan Sprötge wird gemeinsam mit José des las Cuevas Calero aus Spanien nach Litauen fahren: „Mein größter Wunsch war schon als Kind, aus Deutschland auszuwandern.“ Deshalb könnte er sich gut vorstellen, irgendwann einmal im Ausland zu arbeiten. Sein Praktikum will er dazu nutzen, die Arbeitsplätze zu vergleichen und sein Englisch zu verbessern.

Den Auslandsaufenthalt bekommen die Azubis als Teil der Ausbildung anerkannt und offiziell zertifiziert. Während ihrer Abwesenheit, die übrigens nicht in die Zeit des Blockunterrichts fallen darf, werden die sie deshalb von ihren Arbeitgebern auch weiter entlohnt. Finanzieren müssen die jungen Leute ihre Reise übrigens nicht selbst: Das von der EU und dem Bildungsministerium für Bildung und Forschung geförderte Leonardo da Vinci Mobilitätsprogramm für lebenslanges Lernen bewilligt – je nach Partnerland – 600 bis 820 Euro pro Auszubildenden für Unterkunft, Kost und Reise.

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Botschafter für Burgdorf: Aaron Osteroth (von links), Jan Sprötge, Arne Meier, Lehrerin Andrea de Parade, Dozentin Ansra Getautiene, Liv Sander, Lehrer Thomas Klein und Jose des Las Cuevas Calero bereiten sich gemeinsam auf den anstehenden Austausch vor.Köhler