Erfolgreicher Start des Burgdorfer Patenmodells: Die BBS Burgdorf-Lehrte vermittelte erstmals in den Herbstferien Praktikanten in Betriebe, deren kaufmännische Auszubildenden die HLA in Burgdorf besuchen. Erstes Ergebnis des Pilotprojektes: 20 Schülerinnen und Schüler investieren Herbstferienzeit in ihre berufliche Zukunft und werden von einem Auszubildenden, der eine Patenschaft übernommen hat, betreut.


„Dabei haben wir ein Luxusproblem!“, betonte Ralf Jacobs, Koordinator der Schule, denn es haben sich deutlich mehr Paten gemeldet als Schüler, die ein Praktikum absolvieren wollten – obwohl doch ein Praktikum oft der erste Schritt in Richtung Ausbildungsplatz ist. „Dies ist mein erstes freiwilliges Praktikum.“, berichtet Karen Beinsen, die gerade ein Praktikum bei der Hellmann Worldwide Logistics absolviert und von der Auszubildenden Franziska Städer begleitet wird, „eine Ausbildung zur Speditionskauffrau würde ich gern machen, das hat mir das Praktikum gezeigt. Eine Woche der Ferien nutze ich für das Praktikum, in der zweiten werde ich Bewerbungen schreiben.“ Und die Zeit, Bewerbungen zu schreiben, drängt: Das meint auch Maja Miscovic, Mitarbeiterin und Ausbilderin bei Hellmann: „Wir treffen jetzt im November die Auswahl für die Auszubildenden in 2008.“ Das Unternehmen plant, neun kaufmännische und sieben gewerbliche Ausbildungsplätze anzubieten.

Damian Libera, Schüler der Berufsfachschule Wirtschaft in Burgdorf, wird von Dennis Lohmann betreut, der gerade eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel bei der Edeka (Cramer) in der Weserstraße/Burgdorf absolviert. Als Pate kann er seine Erfahrungen gleich weitergeben. So viel Engagement fällt natürlich auf: „Unser Auszubildender macht das so gut, er wird hoffentlich noch einige weitere Praktikanten in der Zukunft betreuen.“ Frau Kroß, Marktleiterin in der Weserstraße, sieht noch andere Vorteile: „Wir machen gerade eine tolle Erfahrung, unser Auszubildender bewältigt diese Aufgabe mit Bravour, der Praktikant zeigt sich sehr engagiert und scheint Freude an der Arbeit zu haben. Und so etwas sieht man in keiner schriftlichen Bewerbung!“  

Das Modell soll in den nachfolgenden Ferienzeiten fortgesetzt werden. „Klasse wäre es, wenn sich mehr Schüler bereit erklären würden, Zeit in ein Praktikum zu investieren und Berufe wirklich auszuprobieren“, hofft Ulrike Bode, Sozialpädagogin an der BBS-BL, die das Projekt zusammen mit Dani ela Rosendahl, Lehrerin, ins Leben gerufen hat. Die Idee ist einfach, das Ergebnis übertrifft die Erwartungen – und überzeugt hoffentlich noch all diejenigen, die bislang zögerten, Ferienzeit in ihre berufliche Zukunft zu investieren.  

Folgende Unternehmen und ihre Auszubildende beteiligen sich und unterstützen das Modell: Dachser (Langenhagen, Spedition); Hellmann Wordwide Logistics (Lehrte, Spedition); BMW (Niederlassung Hannover); Jet Computer Products (Hannover, Großhandel); Willy Behrend GmbH (Isernhagen, Großhandel); Adler Modemarkt (Isernhagen); Raiffeisen Warengenossenschaft (Burgwedel, Laatzen, Uetze, Großhandel); Dürkopp GmbH (Hannover); E-Neukauf (Lehrte); Rewe (Wedemark); City Express Logistic GmbH (Hannover); Krage Speditionsgesellschaft mbH (Hannover)