In Hannover bestimmen derzeit Schülerproteste wegen der geplanten Neuordnung der Berufsschullandschaft die Schlagzeilen. Für den BBS-Standort Burgdorf mit Schwerpunkt Fahrzeugtechnik dagegen bringt das „Zielkonzept 2020“, mit dem die Region Hannover auf sinkende Schülerzahlen reagieren will, ganz überwiegend Vorteile, wie Schulleiter Gerhard Klaus betont.
Von Norbert Korte - Anzeiger
Burgdorf. Der Schwerpunkt Mobilitätswirtschaft wird noch einmal kräftig aufgewertet, wenn die Pläne zur Umsiedlung weiterer rund 900 Kfz-Auszubildender von Hannover nach Burgdorf verwirklicht werden. 2,4 Millionen Euro würde die Region in dem Fall für notwendige Um- und Anbauten bereitstellen müssen, wie bei einer ersten Beratung am Montag im Schulausschuss der Region deutlich geworden ist.
„Superschön“ nennt Schulleiter Klaus die Auswirkungen für Burgdorf. Er verweist auf „die uneingeschränkte Zustimmung“ im Kollegium für die Pläne, die die Region zuvor mit Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie Handwerkskammer abgestimmt hatte.
Bei dem geplanten Ringtausch, mit dem die Region das Feld der derzeit 15 Berufsbildenden Schulen nach dem geänderten Zuschnitt 2002-2004 nochmals neu ordnen, Kompetenzen weiter bündeln und die Umlandstandorte – neben Burgdorf, Springe und Neustadt – stärken will, bringt auch Einbußen: Nach Angaben des Schulleiters werden 110 bis 120 medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte sowie fast 200 IT-Systemelektroniker an andere Standorte wechseln, wenn das neue Berufsschulkonzept wie geplant im März von der Regionsversammlung beschlossen wird.
Unter dem Strich bekäme Burgdorf aber einen Zuwachs von fast 600 auf dann mehr als 4000 Schüler sowie 30 bis 40 Lehrer zusätzlich, wie Klaus betont. Nachdem die Region mit der Übernahme der beiden Beruflichen Gymnasien 2011 bereits rund 6,3 Millionen Euro in den Standort investiert hatte, müssen die räumlichen Kapazitäten jetzt erneut erweitert werden. Auch über mehr Parkplätze müsse man nachdenken. Und die Entzerrung des Busverkehrs sowie die Entscheidung über die Sporthalle – Sanierung oder Neubau – seien weitere Baustellen, sagt Klaus.
Blick von oben auf das weitläufige Gelände der Berufsbildenden Schulen, an denen mit dem geplanten Zuwachs mehr als 4000 Schüler unterrichtet werden sollen. Oben links sind die angrenzenden Gebäude des Gymnasiums (blaue Fenster) zu erkennen. Korte (Anzeiger)