Suche nach einem Platz gestaltete sich schwierig
Von Sandra Köhler - HAZ - Anzeiger Lehrte v. 15.03.2018

Lehrte. Robert Mihkel Alvet und Artur Saks haben in Lehrte jetzt Neuland betreten. Die zwei angehenden Spezialisten in Sachen Informationstechnologie (IT) stammen aus Estland und absolvierten bei den Stadtwerken ein fünfwöchiges Praktikum. Bevor es dazu kam, hatten Andrea de Parade und Thomas Klein von der Berufsbildenden Schule Burgdorf jedoch eine wahre Ochsentour absolviert. Die beiden Lehrer, die sich seit geraumer Zeit um den Austausch von Auszubildenden aus verschiedenen europäischen Ländern kümmern, mussten viel Arbeit investieren, um ihre Schützlinge in einem Betrieb unterzubringen.

„Ich habe 50 Anfragen bei Firmen gestartet“, sagt Thomas Klein. Lediglich die Stadtwerke Lehrte hätten sich dann bereit erklärt, die zwei jungen Männer aus Estland aufzunehmen. „Dafür sind wir sehr dankbar, zumal sie ja keinen direkten Nutzen – wie etwa die Chance auf einen Auszubildenden oder Mitarbeiter – davon haben“, bedankte sich de Parade ausdrücklich bei Stadtwerke- Geschäftsführer Rainer Eberth.

Unter die Fittiche genommen hat die jungen Männer aus dem Kreis Paernu in Estland Stadtwerke-ITSystemadministrator Christian Voß. Servertechnik, Netzwerktechnik, Konfigurieren: Gelangweilt haben sich die beiden Auszubildenden in Lehrte nicht. Unter anderem ging es bei der Arbeit um die Aktualisierung der Server für die zentraleKläranlage und um ein Update der Netzwerke.

Nicht nur Voß zieht eine positive Bilanz des Praktikums, auch die jungen Männer aus Estland waren zufrieden mit den praktischen Erfahrungen. „Wenn wir die jungen Menschen nicht mit Dingen wie Praktikumsplätzen unterstützen, wo sollen dann die dringend benötigten Fachkräfte herkommen?“,  fragte Stadtwerke-Chef Eberth.

HAZ Köhler Prakt
                                                                                         FOTO: KÖHLER
Im Gespräch: Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Eberth (links) unterhält sich mit Artur Saks, der Stadtwerke-Systemadministrator Christian Voß (rechts) plaudert mit Robert Mihkel Alvet.