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                                                                                                       Foto: Kannappel/BBS Burgddorf

Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums der BBS besuchen das Fontanearchiv in Potsdam

Kann man sich an einem sonnigen Tag im Juni etwas Besseres vorstellen, als ein Archiv zu besichtigen? Verstaubte Bücher, unleserliche Handschriften, die in jeder Abi-Klausur zu massiven Punktabzügen führen würden. Das alles noch vorgetragen von einem „verstaubten“ Archivar, der die Sonne auch nur noch vom Hörensagen kennt?

Es kam ganz anders: Dem ganz und gar nicht „verstaubten“ Archivar gelang es in 60 Minuten das durchaus vielfältige und interessante Feld der Archivarbeit im Allgemeinen und der Fontaneforschung im Besonderen lebhaft, anschaulich und spannungsreich zu eröffnen. Von Dachbodenfunden über Bieterschlachten bei Auktionen um ein paar Fontanezeilen, verschwundene und wiedergefundene Tagebücher, manipulierte Textfassungen usw. - langweilig wurde es nicht. Und die erstaunliche Erkenntnis: Ja, Fontane starb 1898, aber noch heute kommen Briefe und andere Schriftstücke ans Licht oder besser gesagt ins Fontanearchiv, um dort archiviert, veröffentlicht und ausgewertet zu werden.

Und so ist es auch kein Wunder, dass es nach fast 120 Jahren immer noch keine umfassende und gültige Fontane-Gesamtausgabe gibt. Also unser Tipp: Bei der nächsten Entrümpelung genau hinschauen, bevor etwas in die Altpapiertonne kommt! Vielleicht ein Fall für die, mit der Lizenz zum Sammeln?