Azubis absolvieren fünfwöchiges Praktikum in Burgdorfer und Lehrter Betrieben

Fünf Kfz-Mechaniker-Auszubildende aus Estland absolvieren als Gäste der BBS Burgdorf aktuell Praktika in Betrieben in Burgdorf und Lehrte. Zwei von ihnen packen bei AKS in Hülptingsen mit an: beim Lackieren und bei Arbeiten an der Karosserie – und zwar vom Klein- bis zum Lastwagen.

VON SANDRA KÖHLER / Anzeiger Burgdorf vom 30.04.2016

Burgdorf. AKS-Geschäftsführer Jurij Kissel ist begeistert von Jonnar Juss und Marek Berggrünfeld: „Sie sind sehr engagiert, aufnahmewillig und konzentriert. Die integrieren sich so gut in unseren Betrieb – wenn sie Lust hätten, nach Deutschland zu kommen, könnten wir sie glatt übernehmen.“ Für seinen expandierenden Betrieb sei er stets auf der Suche nach passenden Fachleuten.

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Die estnischen Kfz-Mechaniker-Auszubildenden Jonnar Juss (von links) und Marek Berggrünfeld, hier mit Geschäftsführer Jurij Kissel, absolvieren ein mehrwöchiges Praktikum bei AKS Automotive. Bild: Köhler


Fünf Wochen sind die beiden 18-Jährigen vom Pärnumaa Vocational Education Centre aus dem estnischen Pärnu auf Einladung der Berufsbildenden Schule (BBS) in Burgdorf zu Gast – wie auch drei ihrer Landsleute, die in weiteren Betrieben in Burgdorf und Lehrte die Praxis deutscher Ausbildungsbetriebe erfahren können.

Bei AKS heißt das: anpacken, bei allem was anfällt. Ob Reifenmontage, Ein- und Ausbau von Teilen, Lackieren oder Polieren, vom Modellauto bis zum LKW – Marek und Jonnar machen, was auch die sieben betriebseigenen Auszubildenden tun.

Sehr reizvoll sei für sie die Arbeit mit den großen Autos, sagt Marek, der in seiner Heimat bereits ein Praktikum bei Audi absolviert hat. Besonders gut findet er, „genug Zeit zu haben, die Autos vernünftig zu bearbeiten“. In seiner Heimat sei der Stress und Druck da wesentlich größer. Im Gegensatz zum hiesigen dualen System, „bei dem die Azubis ein bis zwei Tage in der Berufsschule verbringen und ansonsten vollständig in die Betriebe eingebunden sind“, sei die Ausbildung in Estland überwiegend schulisch mit Monatspraktika, erklärt BBS-Lehrerin Andrea de Parade. Sie betreut den Austausch gemeinsam mit Thomas Klein.

Europäischen Geist schnuppern konnten die jungen Esten bei Besichtigungen von VW in Wolfsburg, ContiTech in Hannover und der Meyer-Werft in Papenburg und Brüggen, einem Wechselbrückenproduzenten, im Emsland.